Donnerstag, 3. September 2009

Kiliansmännle, 26.10.1994

Verpennt?Sie wogt hin und her, die Debatte über einen funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr fürs Unterland. Karlsruhe - Eppingen - Heilbronn: Immerhin für die Richtung gen Norden haben die Kommunalpolitiker zukunftsweisende Ideen entwickelt. Aber wie stellt sich die Situation im südlichen Landkreis Heilbronn dar? Pustekuchen! Von einer Anbindung an Stuttgart mit der S-Bahn kann noch keine Rede sein. Gerade mal bis Marbach rattern die S-Bahn-Waggons. Und dann kommt man höchstens noch mit mehr schlecht als recht funktionierenden Busverbindungen ins Oberzentrum Heilbronn. Das müßte nicht so sein, hätten sich die Stadtoberen der Käthchen-Kommune früher und stärker ins Zeug gelegt, sprich, mehr Interesse an einem Ausbau des Schienenverkehrs für den südlichen Kreis gezeigt. Aber da fehlt es wohl an Initiative. Überhaupt kommen die Macher-Qualitäten wohl derzeit eher aus dem Landratsamt als aus dem Rathaus Heilbronn.

MarketingSchön und gut: Es gibt den Verkehrsverein in Heilbronn. Aber der reicht wohl nicht mehr aus, um die Vorzüge der Großstadt richtig bekannt zu machen. Andere Städte aus der Nachbarschaft wie Stuttgart und Ludwigsburg haben es erfolgreich vorgemacht. Die Vorzüge der Gemeinden werden dort von privatwirtschaftlich organisierten Marketing-Gesellschaften ins rechte Licht gerückt. Auch Esslingen ist jetzt auf diesen Dampfer gesprungen. Neu gegründet wurde dort die Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH. Gerade in den Zeiten von Rezession und Arbeitsplatzabbau soll sie die schönen und malerischen Seiten der ehemaligen Freien Reichsstadt herauskehren. Und wer regiert im Esslinger Rathaus als Oberbürgermeister? Ein einstiger Heilbronner Bürgermeister, nämlich Ulrich Bauer. Den könnte sich unser OB in Sachen Marketing ruhig mal zum Vorbild nehmen.

SchlammschlachtHeilbronn macht es vor, fährt seinen Dreck gen Osten. Wir erinnern uns an die hitzigen Gemeinderatsdebatten zu diesem Müll-Thema. Aber der Landkreis, besser gesagt eine ganze Reihe von Landwirten, importieren auch Dreck. Sie erhalten Klärschlamm aus Bayern, um diesen auf ihren Feldern zu deponieren. Dafür wird gutes Geld kassiert. Und wie schaut es mit der Grundwasserbelastung aus? Noch keine Probleme, signalisieren die betroffenen Kommunen. Noch nicht. Was nicht ist, kann ja noch werden. Ich erinnere mich gut an die heftige Debatte, als es darum ging, Neckarschlamm auf die Felder zu kippen. Aber die Bayern sind eben ein sauberes Völkchen.

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